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Journal > Düsseldorf: Tag des offenen Tunnels

„Tag des offenen Tunnels“ - Die Wehrhahn-Linie Düsseldorf


Bild Am Wochenende des 8. und 9.12 2012 konnten Interessierte den Baufortschritt der Wehrhahn-Linie besichtigen. Jetzt zwischen dem Rohbau und dem Ausbau ist der geeignetste Zeitpunkt für einen Tag des offenen Tunnels.

Da ich genau an diesem Adventswochenende zahlreiche andere Termine wahrzunehmen hatte, entschied ich mich spontan, den Besuch bei der Wehrhahn-Linie auf Sonntagmorgen zu legen.
Dieses Mal startete die Fahrt von Mülheim aus, da ich zunächst meine menschliche Begleitung einsammeln musste. Gemeinsam ging es mit dem Zug nach Düsseldorf. Trotz der unangenehmen Kälte und Mischung aus Regen und Schneematsch, verlief die Fahrt reibungslos und ich erreichte pünktlich den Hauptbahnhof in der Landeshauptstadt NRWs.

Auf dem Bahnhofsvorplatz fiel mir zufälligerweise sofort ein SEV-Bus für die Straßenbahnlinie 707 auf. Außergewöhnlich daran war jedoch, dass die Fahrt mit einem Solobus durchgeführt wurde.
Auch der Grund des Einsatzes war mir nicht bekannt. Vermutlich aber aufgrund von Schnee oder eines Unfalls auf der Strecke.

Wie geplant setzte ich dann meine Fahrt mit der Straßenbahn fort. Es ging Richtung Graf-Adolf-Platz.
Dort konnte ich dann auch spontan eine der neuen Bahnen mit Vollwerbung für die Stadtwerke fotografieren. Nun aber zur Baustelle und der Veranstaltung selbst: Öffentlich zugänglich waren an diesem Wochenende 1,1 km der Strecke vom zukünftigen Bahnhof Graf-Adolf-Platz über Kirchplatz, bis zur Rampe am Bilker Bahnhof.

Wider erwarten gab es keine lange Warteschlange am Eingang zur Baustelle. Dies lag wahrscheinlich an der recht frühen Uhrzeit an einem Sonntag. Man gelangte zunächst zu einem Infozelt, in dem mich der U-Dax, das Maskottchen der Düsseldorfer U-Bahn, mit Handschlag begrüßte. Ich bekam verschiedene Informationsbroschüren in die Tatzen gedrückt und dann durfte ich auch schon herabsteigen in die zukünftige Station.

An der Oberfläche kann man sich den späteren Zustand noch nicht wirklich gut vorstellen. Es führt momentan eine Betontreppe durch ein Loch bis in die Verteilerebene des Bahnhofs. Erst nach einigen Metern gibt es eine Überdachung und man ist endgültig unter der Erde angekommen.
Am Bahnhof selbst kann man schon wesentlich mehr erkennen. Baulich ist dieser (und auch die anderen Bahnhöfe) typengleich mit denen auf der Strecke zwischen Düsseldorf Hbf, Oberbilker Markt, Ellerstraße und Oberbilk (S). Man kann die bekannte Struktur schon jetzt gut erkennen. Auch Löcher für die künftigen Infokästen sind schon in die Betonwände eingelassen.

Der Bahnsteig bzw. das Gleisbett an sich ist interessanterweise für Hochflur-Betrieb ausgelegt. Erst durch genügend Schotter und Aufschüttungen wird die U-Bahn für Niederflurfahrzeuge befahrbar.
Vermutlich hält man sich einfach die Möglichkeit offen ggf. einmal auf Hochflur umzurüsten.

Im Anschluss an den Bahnhof Graf-Adolf-Platz erstreckt sich auf ca. 500 Metern ein schnurgerades Tunnelstück. Dieses besteht aus einer einzigen Röhre mit je einem Rettungssteg auf beiden Seiten.
Wir ihr auf den Fotos sehen könnt, ist die Vortriebsweise zeitgenössisch vollzogen worden: Vorne wird gebohrt und hinten gleich verschalt. Eine interessante Information aus dem Bereich „Zahlen, Daten, Fakten“ ist, dass jedes Tunnelsegment eine Ziffer trägt. Alleine vom Bilker Bahnhof bis zum Graf-Adolf-Platz, wo ich meinen Lauf startete, wurden über 500 Elemente verbaut.

So erreichte ich nach kurzem Fußmarsch also den „ersten“ Zwischenbahnhof Kirchplatz. Dieser ist baulich noch nicht soweit fortgeschritten, wie der Bahnhof am Graf-Adolf-Platz: Die Treppenaufgänge enden momentan noch in der Luft und der Bahnsteig hat nur eine Kante, aber keine Stehfläche. Hier muss also noch ein wenig Hand angelegt werden. Ansonsten ist er aber auch typengleich der Südstrecke in Oberbilk.

Was ich sehr schön umgesetzt finde ist folgende Tatsache: Direkt hinter dem Bahnhof Kirchplatz beginnt der leichte Anstieg in Richtung Tunnelrampe. Das finde ich persönlich schöner, als wenn man die Tiefe beibehalten würde und erst zum Schluss stark ansteigt. Außerdem beugt man so evtl. größeren Überschwemmungen vor. Nebenbei bemerkt: Nach ca. 50 Metern gibt es immer wieder im Tunnel Abflüsse. Die ersten Meter der Strecke sind noch in Tunnelbauweise gebaut, aber dann sieht man deutlich den Übergang zwischen Tunnel und Rampenbauwerk. Dieses ist nämlich rechteckig statt rund und aus einem einzigen Guss.

Auch hier gibt es eine Besonderheit: In Fahrtrichtung Bilk (S) gibt es einen abgesenkten Tunnelstutzen jenseits des Rettungsstegs. Ich habe einen Mitarbeiter gefragt, wozu dieser da sei und er erklärte mir, dass dies eine Bauvorleistung sei, falls man die Wehrhahn-Linie irgendwann einmal z.B. Richtung Universität verlängern möchte.

Und dann war es auch schon so weit: Nach 1,1 km Strecke erblickte ich wieder das Tageslicht und fand mich vor dem Bahnhof Bilk wieder. Noch auf der Rampe entsteht die zukünftige, gleichnamige, Haltestelle. Diese wird dann ebenerdig erreichbar sein und auch einen barrierefreien Zugang zur Straßenbahn ermöglichen. Allerdings ist man hier noch nicht sehr weit mit dem Bau. Es existieren nur die Bordsteine.

Von der aktuellen provisorischen Haltestelle Bilk (S) ging es dann mit der Straßenbahn wieder zurück zum Düsseldorfer Hbf und schließlich mit dem Zug nach Mülheim.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass sich der Blick hinter die Kulissen der Baustelle sehr gelohnt hat. Es war interessant einmal die Dimensionen innerhalb des Tunnels wahrzunehmen und auch den aktuellen Baustand zu sehen, denn an der Oberfläche wird alles gut von Sichtschutzwänden verhüllt.

Für meine Fans und treuen Journal-Leser habe ich natürlich zahlreiche Fotos aus dem Tunnel mitgebracht. Diese könnt ihr hier finden.

Bis zum nächsten Mal
Euer Norbert
Solobus als unangekündigter Schienenersatzverkehr

Neue Vollwerbung

U-Bahnhof Graf-Adolf-Platz

Tunnel zwischen Kirchplatz und Bahnhof Bilk

Rampe ans Tageslicht

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