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Journal > Magdeburg im September 2012

OnTour Magedburg - Teil 1: Via Braunschweig nach Magdeburg


Bild Die Anreise zur InnoTrans gestaltete ich dieses Mal mit dem Zug und dem Quer-durchs-Land-Ticket. Bedingt dadurch ergaben sich viele interessante Zwischenstopps mit Fotomöglichkeiten aus drei verschiedenen Bundesländern. Im ersten Teil dieses Blogs fahre ich bis Magdeburg.

Donnerstagmorgen 8:58 Uhr an meinem Heimatbahnhof Oberhausen. Ich musste zunächst mit der S3 nach Mülheim fahren, da von Oberhausen aus keine direkte Fahrt gen Niedersachsen möglich ist. Überraschenderweise sehr pünktlich, um 9:17 Uhr, stieg ich dann in den RE6 Richtung Minden ein und suchte mir schnell einen Sitzplatz im unteren Teil des Doppelstockwagens. Bis zum ersten Zwischenstopp in Minden vergingen nun erstmal 2,5 Stunden Fahrzeit. Vorbei ging es an Essen, Bochum, Dortmund, Hamm, Bielefeld und Herford. Minden ist das wortwörtliche Ende von NRW. Eigentlich hatte ich mir erhofft, während meiner Umstiegszeit auch hier einige Busse zu sichten, aber der Busbereich vor dem Bahnhof war bis auf eine einzige Linie leer. Ein Fußmarsch zum 900 Meter entfernten Busbahnhof war mir aber mit meinen kurzen Beinen zu anstrengend und hätte zeitlich auch nicht gepasst.

Also ging es wie geplant pünktlich um 12:07 Uhr mit dem Regionalexpress Richtung Braunschweig weiter. Diese Fahrt ging erstaunlich schnell. Zwischenhalte gab es z.B. in Hannover und Lehrte. Gegen 13:41 Uhr erreichte ich dann Braunschweig auf Gleis 5. Schnell lief ich nach draußen zum Bahnhofsvorplatz um die 36 Minuten Wartezeit optimal zu nutzen – was mir auch gelang. In der wenigen Zeit konnte ich so ziemlich jede Linie, die den Hauptbahnhof anfährt ablichten. Als Beweis, dass ich vor Ort war auch ein passendes Foto von mir vor dem Bahnhofsgebäude.

Um 14:17 Uhr startete dann meine letzte Etappe für diesen ersten Tag. Es ging mit der Regionalbahn von Braunschweig nach Magdeburg. Allerdings kamen wir nicht ganz so schnell voran wie ich es mir erhofft hätte, denn bereits wenige Meter hinter der Ausfahrt stoppte der Zug für mehrere Minuten an einem roten Signal. Es wäre ja auch zu schön gewesen einzig mit Regionalzügen von Oberhausen nach Magdeburg zu fahren, und das ohne auch nur eine Minute Verspätung. Aber nichts desto trotz, konnten wir die Fahrt bald fortsetzen. Unterwegs wurde ich von zwei Arbeitern angestarrt, denen mein T-Shirt aufgefallen war. Ich berichtete ihnen von meinem Vorhaben zur InnoTrans zu fahren und dass ich das Maskottchen des Nahverkehrsportals sei. Dabei erzählten sie mir, dass sie seit Mülheim die gleiche Reiseroute wie ich nutzten, aber noch an diesem Tag bis in ein Dorf nahe Cottbus wollten. Der Zug näherte sich immer weiter Magdeburg und machte Halt in bekannten "Metropolen" wie Dreileben-Drackenstedt und Ovelgünne.

Mit wenigen Minuten Verspätung erreichte ich dann den Bahnhof Magdeburg-Sudenburg. Von dort aus ging es zu Fuß zum Hotel. Man merkte schnell, dass ich im Osten Deutschlands angekommen bin: Alte Laternen, Häuser und typische Betonplatten mit Kopfsteinpflaster-Rand als Gehweg. Wegen letzterem wusste bald die ganze Straße dass ich anwesend war, denn mein Rollkoffer machte auf dem Untergrund ordentlich Lärm.

Gegen 16:00 Uhr erreichte ich dann schließlich mein Hotel am Ambrosiusplatz. Ich checkte ein, bezog mein Zimmer und richtete mein Bett ein. Anschließend begab ich mich noch auf eine erste Entdeckungstour entlang des Häuserblocks – auf Futtersuche. Fündig wurde ich schließlich in einer Pizzeria mit ausgefallenem Sortiment - Meine Pizza war belegt mit den Zutaten der Hotdogs des bekannten schwedischen Möbelhauses mit vier Buchstaben - ungewöhnlich, aber lecker.

Nach einem Besuch in der Wendeschleife am Kroatenweg sowie am Abzweig an der Haltestelle Südring fiel ich erschöpft in mein Kissen.
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica, aus dem Zug heraus abgelichtet

Minden (Westfalen) mit seinem schicken Bahnhofsgebäude

Braunschweig Hbf - Bahnhofsgebäude

Die kombinierte Bus- und Straßenbahnhaltestelle vor dem Hbf in Braunschweig

Blick auf die pulsierende Halberstädter Straße in Magdeburg-Sudenburg

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Perma-Link:



OnTour Magedburg - Teil 2: Tatra, Platte, Currywurst


Bild Von Freitag bis Samstag blieb ich in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts und begutachtete die dortigen Straßenbahnen und Busse der MVB. Es sei im Voraus verraten: Magdeburg ist sowohl städtisch, als auch verkehrstechnisch sehr empfehlenswert.

Freitag Morgen 7:30 Uhr – mein Wecker klingelt. Das ist in etwa die Standardzeit wenn ich auf Reisen bin. Schnell stülpte ich mein NVP T-Shirt über und ging zum Frühstück (welches nebenbei bemerkt sehr gut war). Gegen 8:30 Uhr ging es dann bewaffnet mit Camcorder und Kamera auf die Straße.

Da ich die Wendeschleife am Kroatenweg bereits am Abend vorher erkundet hatte, konnte ich mich nun direkt auf den Weg in die Gegenrichtung machen. Ich stieg an der Haltestelle Ambrosiusplatz in die Tramlinie 1 und fuhr sechs Haltestellen bis zum Knotenpunkt Westring.

Eigentlich war auf meinem Laufplan angedacht von dort mit der Linie 6 nach Diesdorf zu fahren. Allerdings war der Takt an diesem Morgen so komisch, dass in absehbarer Zeit kein Zug dorthin fahren sollte. Kurioserweise fuhr trotzdem ein Zug vorbei, allerdings stand ich da bereits auf einem anderen Bahnsteig. Also entschied ich mich spontan mit der Linie 5 weiter gen Norden zu fahren, bis zur großen Endschleife am Klinikum in Olvenstedt. Die dortige Schleife bietet nur zwei Pausengleise für drei endende Linien. Dies ist aber nicht weiter schlimm, da zwischen den Linien 3, 4 und 5 hier ein Kurs- bzw. Wagentausch stattfindet.

Nach einigen sehr schönen Motiven bei spätsommerlichem Sonnenschein, ging es mit dem Bus weiter über Flora-Park, einem großem Einkaufspark, bis zum Knotenpunkt Kastanienstraße. Dort kannte ich mich bestens aus, da ich schon einmal vor zwei Jahren hier war, als ich von der InnoTrans 2010 zurückkam. Allerdings war das Wetter dieses Mal wesentlich besser.

Im Norden des Netzes gibt es einen Dreizack für insgesamt 4 Linien (eine Endstelle wird doppelt bedient). Zuerst ging es mit einer alten Tatra T4D-Traktion auf der Linie 1 bis zur Endstelle Lerchenwuhne, welche inmitten einer Plattenbausiedlung liegt. Anschließend zurück bis zur Haltestelle Klosterwuhne und dann mit der Linie 9 in den mittleren Ast zum Neustädter See. Hier konnte man allerdings relativ schlecht Fotos machen, da die Pausengleise in der Schleife von üppiger Vegetation verdeckt sind. Vom Neustädter See aus ging es wieder zurück bis zur Kastanienstraße um dann schließlich den dritten, östlichen, Streckenast zu befahren. Dieser wird von der Linie 10 bedient, welche abwechselnd jeweils am Rothensee oder am Barleber See endet. Zu meiner großen Überraschung gab es in dem Fahrzeug Kinderansagen, die teilweise sehr lustig artikuliert waren. Die Durchsage der Endstation wird dann im Chor aller Kinder ausgerufen - Eine tolle Sache, wie ich finde.

Zunächst ging es mit der Tram bis Rothensee und 10 Minuten später mit dem Kurs der Langstrecke weiter bis Barleber See. Die dortige Schleife habe ich schon des Öfteren aus dem Auto heraus gesehen, da sie unmittelbar neben der Autobahn Richtung Berlin liegt. Aber auch live wirkt sie sehr idyllisch – obgleich ich mich auch fragte, wer dort aussteigen möchte. Fototechnisch kam ich hier zufälligerweise voll auf meine Kosten, da ein Wagentausch stattfand. Der Zug mit dem ich angekommen war wurde gegen eine Tram mit Beiwagen ausgewechselt.

Anschließend ging es mit der Linie 10 wieder die Strecke zurück. Einen kurzen Zwischenstopp legte ich allerdings am S-Bahnhof Eichenweiler ein, denn ohne ein Foto der Magdeburger S-Bahn, oder besser S1, denn mehr Linien gibt es nicht, wollte ich natürlich nicht nach Hause fahren.

Mir gelang es sogar beide Kurse zu fotografieren, da durch eine größere Verspätung in Richtung Zielitz beide Kurse gleichzeitig den Bahnhof erreichten. Anschließend ging es mit der Tram weiter bis zum Bahnhof Neustadt und zu Fuß entlang des Busbahnhofs zur Haltestelle Agnetenstraße der Linie 2.

Die Linie 2 bedient eine kleine Stichstrecke in die Alte Neustadt Magdeburgs. Kurz hinter der Haltestelle Agnetenstraße wechselt das Stadtbild sehr schnell sein Aussehen. Zunächst alt, hässlich und kaputt, mit verwaisten Fabrikgebäuden und hinter der nächsten Kurve wieder neuere Einfamilienhäuser in gepflegter Umgebung. Die Endstation Lostauer Straße hat erst vor wenigen Jahren eine neue Wendeschleife erhalten. Vorher gab es hier nur eine größere Blockumfahrung.

Mit demselben Kurs mit dem ich auch angekommen bin, ging es dann wieder zurück bis zur Haltestelle Listemannstraße, wo die Linie 2 auf die Linie 5 trifft- dort stieg ich um. Während der Wartezeit fiel mir ein kleiner Junge auf, der ohne Punkt und Komma einer alten Dame über sein Schulleben und seinen anstrengenden Schulweg berichtete. Ich ließ mich aber nicht ablenken und machte munter weiter Fotos unter fachkundiger Beobachtung des Jungen.

Schließlich ging es nach einigen Minuten mit der Linie 5 weiter bis zum entlegenen Endpunkt Herrenkrug. Diese Schleife liegt in einem Parkgelände umgeben von Wäldern und ist auf den letzten Metern der Strecke nur eingleisig erreichbar. Die Linie 5 bedient diese Station auch nur in der Hauptverkehrszeit.

Auf dem Rückweg machte ich Halt am Jerichower Platz um die dort verkehrende Buslinie 51 zu erfassen. Diese fuhr mir leider kurz vorher weg. Allerdings ist das für einen Netzkenner wie mich kein Problem gewesen. Zu Fuß eilte ich ein paar Meter weiter die Straße hinunter, wo die Linie ihre Schleifenfahrt beendete und mir kurzerhand vor die Linse fuhr.

Vom Abweig am Zollhaus ging es dann erst mal noch mit der Linie 4 in den Stadtteil Cracau. Die Schleife dort erstreckt sich auf einem großen Arial in Form eines Ovals, in desssen Mitte ein Spielplatz untergebracht ist. Von hier kann man auch mit der Buslinie 56 bis in das Elbdorf Randau fahren.

Mit der Linie 4 ging es dann zurück zur Futterkrippe am Hasselbachplatz. Kenner werden wissen warum: Am Hasselbachplatz soll es laut einem TV-Test die beste Curry-Wurst Deutschlands geben. Diese Behauptung musste von mir als Pottbär natürlich unter die Lupe genommen werden - und was soll ich sagen: Datt wa schon watt ganz leckeres gewesen.

Frisch gestärkt ging es dann in Richtung Westerhüsen weiter. Nach einem Abstecher in die Busschleife an der Porsestraße fuhr ich mit der Linie 2 weiter. Eigentlich wollte ich am Wasserwerk in Buckau aussteigen, aber aus mir bislang unerklärlichen Gründen verschlief ich die Haltestelle und fuhr zu weit (das war mir noch nie passiert). Aber auch hier, dem gut vorbereiteten Netzreisenden sei Dank, konnte ich das Missgeschick gut korrigieren: Es ging dann halt mit der Linie 57 ab SKL weiter bis zur Haltestelle Schilfbreite, welche an der Einfahrt zur Straßenbahn-Wendeschleife Leipziger Chaussee liegt. Die Schleife wurde von mir aber nur einmal kurz zu Fuß durchlaufen und dann ging es mit der Linie 3 wieder zurück in die City.

Mittlerweile war es Abend geworden. Ich machte noch einige Fotos vor einem in schickem blau beleuchteten Warenhaus in der Stadt und vom Hundertwasserhaus. Anschließend ging es mit der Linie 10 zurück zum Ambrosiusplatz und ins wohlverdiente Bett.
Sternfahrt an der Busschleife Braunlager Straße

Stadtidylle pur - auch in den grauen Ecken der Stadt, hier am blauen Bock

Das Hundertwasserhaus beherbergt ein Hotel

Interessante Lichtinstallation am ehemaligen Centrum-Kaufhaus am alten Markt

Spielerei mit der Belichtungszeit - hier an einer Ampel

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